AG Landwirtschaft (Bern): Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 17. Dezember 2019, 12:17 Uhr

Das erste nationale Treffen der AG Landwirtschaft fand am 8. Dezember in Bern statt. Zur Zeit existieren Arbeitsgruppen in Bern und Zürich, wobei daran gearbeitet wird, die AG's aufzubauen, die Koordination auf die Beine zu stellen und die Vernetzung voranzutreiben. Langfristig sollen weitere regionale Arbeitsgruppen entstehen, besonders auch in der Westschweiz.

Die Landwirtschaft ist global einer der Haupttreiber des Klimawandels, besonders aufgrund der grossen Fläche, die für die Viehhaltung anfällt. Global wird rund ein Drittel der Erdoberfläche für die Tierhaltung eingesetzt (1). Obwohl tierische Eiweisse weltweit nur etwa 15% der Kalorienzufuhr ausmachen (2), werden etwa 80% der weltweiten Landwirtschaftsfläche für Viehhaltung und Futtermittelproduktion eingesetzt (3); rund 70% des weltweit produzierten Getreides wird an Tiere verfüttert (4). Rund 80% der landwirtschaftlichen Emissionen gehen auf Viehhaltung zurück (5). Dazu kommen Einsatz von Pestiziden (Schädlingsbekämpfungsmitteln), welche laut diversen Studien einen Haupttreiber des globalen Insektensterbens sind. Mit der industriellen Landwirtschaft werden nebst Pestiziden auch grosse Düngermengen ausgetragen, insbesondere Stickstoff. Die Produktion von Stickstoffdünger konsumiert grosse Mengen an Energie, für 1kg Stickstoffdünger wird etwa die doppelte Menge fossiler Energieträger eingesetzt. Hinzu kommt, dass weltweit, auch in der Schweiz, zu viel Dünger ausgetragen wird, der u.a. durch Auswaschung nach Regen etc. in Gewässer und andere Ökosysteme gelangt. Dies kann Algenblüten fördern, die Artenzusammensetzung verändern und wird besonders bei Pflanzen mit dem Verschwinden seltener Arten in Verbindung gebracht.

Die Landwirtschaft ist also einer der dringendsten Brennpunkte nicht nur bei der Bekämpfung der Klimakrise, sondern auch beim globalen Massen-Artensterben der Tier- und Pflanzenwelt. Die AG Landwirtschaft will deshalb ihren Beitrag dazu leisten, dass eine sozial und ökologisch verträgliche Landwirtschaft angestrebt wird. Es geht dabei nicht darum, den Landwirt*innen die Schuld in die Schuhe zu schieben, sondern mit ihnen ins Gespräch zu kommen und gemeinsam Lösungen zu finden. Der Grossteil der landwirtschaftlich Tätigen stehen unter grossem Preisdruck, besonders kleine Betriebe haben es sehr schwer, im bestehenden System weiter existieren zu können. Auch wir Konsumierenden müssen unsere Verantwortung wahrnehmen und darauf schauen, möglichst regional, saisonal und biologisch produziert zu konsumieren und unseren Ernährungsstil anzupassen (pflanzenbasiert, tierische Produkte sehr bewusst bzw. gar nicht konsumieren). Allerdings geht es auch um unser Versorgungssystem: grosse Saatgut- und Pestizidkonzerne wie Syngenta, Bayer/Monsanto & Co sowie Grossverteiler sind Hauptverantwortliche und stehen in der Pflicht, die ökologische Wende in der Landwirtschaft zu ermöglichen und voranzutreiben. Dabei soll anstelle einer (gross-)industriellen Bewirtschaftung mit massivem Einsatz von Pestiziden, Düngern und schweren Maschinen wieder eine kleinbäuerliche Landwirtschaft in den Vordergrund treten, die naturnah, menschen- und tierwürdig produziert. Dafür setzt sich die AG Landwirtschaft sowohl auf regionaler wie auf nationaler Ebene ein.

Quellen:

(1) WWF-Magazin 0215: Das grosse Fressen.

(2) J. Gillespie, F. Flanders: Modern Livestock and Poultry Production. Cengage Learning. 2009.

(3) Food and Agriculture Organization of the United Nations (http://www.fao.org/animal-production/en/) [Stand 17.12.2019]

(4) M. C. Eisler u. a.: Steps to sustainable livestock. In: Nature. (507), 2014.

(5) Food and Agricultural Organization: Livestock's Long Shadow. 2006.

Die AG Landwirtschaft ist Teil des Bereichs Beziehungen.

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Bereich Bereich Beziehungen
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Aufgaben

  • Kontakt zu Verbänden aufnehmen und Gespräche führen
  • Vernetzung mit Bauern und Bäuerinnen (primär Grossraum Bern, national wird ebenfalls an Vernetzung gearbeitet)
  • Austausch mit weiteren Akteur*innen wie z.B. Grosshändlern, lokalen Geschäften, etc.
  • Veranstalten von Anlässen wie Diskussionsrunden, Podien und Vorträgen (--> Zusammenarbeit mit AG Bildung)