Finta* Statement

Aus Klimastreik Schweiz
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Context: This is a small speech/statement that someone held to present the finta* group and inform about the reasons for the group's formation at the 10th national meeting.

Seit einigen Monaten gibt es im Klimastreik eine FINTA* (Frauen, inter, nonbinäre, trans, agender Menschen) Gruppe. Sie ist offen für alle, die sich als Finta* identifizieren und Teil des Klimastreiks sind.

Wir sind wütend über die aktuellen Strukturen im Klimastreik. Von anti-feministischem Gedankengut; über Machtstrukturen, die Finta*s strukturell benachteiligen bis zu sexualisierter Gewalt. Das alles wu_

rde bisher nur zögerlich oder gar nicht angesprochen.

Wir sind eine Bewegung für eine schöne Welt für Alle und gegen Ungerechtigkeiten aller Form.

Und doch haben wir keine Anlaufstelle für sexuelle Übergriffe. Die Mehrheit der Bewegung besteht aus Finta*s und doch werden die meiste Redezeit und die meisten Entscheidungen von cis-Männern eingenommen. Die Umsetzung und gerade die unsichtbare, emotionale Arbeit fällt jedoch schliesslich zu grossen Teilen auf Finta*s.

Nach dem Sommerlager gab es im Diskussionschat tatsächlich eine Diskussion darüber, ob Männer in unserer Gesellschaft in einer Machtposition stehen würden oder vielleicht nicht doch genauso (oder mehr?) unterdrückt würden.

Es reicht - und das schon lange. Den Kampf gegen das Patriarchat können wir uns nicht auf die Fahne schreiben, solange wir das Patriarchat selbst wiederholen. Wir werden in den nächsten Monaten in der Finta* Gruppe unsere Erfahrungen miteinander teilen und verschiedene strukturelle Probleme angehen. Dafür wird es im Januar ein Finta*-Wochenende geben. Alle Finta*s, die der Gruppe beitreten möchten, können sich gerne melden.

Und ja, es ist scheisse, dass diese Arbeit (auch wieder) bei Finta* Personen hängen bleibt. Es ist scheisse, doch um diese Probleme anzugehen, brauchen wir einen sicheren Raum, in dem wir uns austauschen können.

Das heisst jedoch nicht, dass cis-Männer sich aus der Verantwortung ziehen können. Informiert euch, tauscht euch aus und seid kritisch mit euch selbst und eurem Umfeld. Es kann schmerzhaft sein, zu erkennen, dass euer Verhalten anderen schadet. Es kann frustrierend sein, zu verstehen, dass ihr manchmal nicht mehr machen könnt, als einfach mal aus dem Weg zu gehen und anderen zuzuhören. Es kann unangenehm sein, zu erkennen, dass Menschen in eurem Umfeld Täter sind.

Doch stell dir mal vor, wie unangenehm, schmerzhaft und frustrierend es ist, tagtäglich von patriarchalen Strukturen erschlagen zu werden. Stell dir vor, dazu kommt noch Queer- und Transfeindlichkeit.

Liebe Cis-Männer. Wir wissen, es wäre einfacher für dich, dieses Statement zu ignorieren und dich daran zu klammern, dass ja nicht du damit gemeint bist. Doch auch du bist damit gemeint.

Und noch etwas Wichtiges: Es ist nicht die Aufgabe von Finta* Personen, mit den Gefühlen oder Fragen umzugehen, die dieses Statement womöglich bei dir auslöst. Frag um Erlaubnis, bevor du eine Finta* Person mit deinen Gefühlen und Fragen bewirfst, (das gilt eigentlich nicht nur für dieses Thema.)

Danke.