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Konsensprinzip

727 Bytes hinzugefügt, 15:04, 1. Mai 2020
Mehrheitsprinzip
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[[Datei:VV_Bern_Transparenzrunde.jpeg|mini|[[Plenum]] in [[Regionalgruppe Bern|Bern]] während der [[Transparenzrunde]].|links|rahmenlos|180x180px]]
Das [[Konsensprinzip]] beschreibt eine Form der [[Entscheidungsfindung]] innerhalb einer Gruppe. Zentral dafür ist, dass alle Mitglieder der Gruppe ihre Bedürfnisse und Standpunkte klar zum Ausdruck bringen, Gemeinsamkeiten erkennen und zusammen Lösungen entwickeln, welche alle verantworten können. So werden alle Meinungen der Gruppe integriert und Minderheiten nicht einfach ignoriert.
===Mehrheitsprinzip===
(Hauptartikel: [[Mehrheitsprinzip]]) In unserer Gesellschaft ist es gebräuchlich Entscheidungen nach einem Mehrheitsprinzip zu fällen. Das bedeutet, dass, je nach Vorgehensweise, die absolute oder relative Mehrheit der Beteiligten in einer Abstimmung ausschlaggebend ist. Bei einem solche solchen System werden Minderheiten weniger oder gar nicht berücksichtigt. Auch kann es vorkommen, dass legitime Gegenstimmen nicht angehört werden und so Entscheidungen manchmal nicht der besten Lösung entsprechen. Das Konsensprinzip probiert gegen diese Probleme vorzugehen. Dabei ist es das Ziel, allen Beteiligten zuzuhören und daraufhin einen Vorschlag auszuarbeiten, der eine 100% Zustimmung ermöglicht.
Konsens ist vergleichbar mit der Idee vom idealen Diskurs nach Habermas. Es soll in einer Diskussion nicht darum gehen die Anderen von der eigenen Meinung zu überzeugen, sondern zusammen in einem hierarchiefreien Gespräch die bestmögliche Lösung zu finden. Alle Stimmen sollen angehört und gleich gewertet werden. Dies erfordert ein geduldiges Zuhören und die Fähigkeit sich unvoreingenommen den anderen Personen und Meinungen zu widmen. Schlussendlich soll der Zwang des besseren Argument geltend sein.
===Lust auf Konsens===
Konsens entsteht durch den Willen der anwesenden Menschen, sich mit positivem Denken in die Diskussion einzulassen, sich mit den Meinungen der anderen in einer freundlichen und respektvollen Art auseinander zu setzen und so alle Einzelmeinungen zu einer gemeinsamen zusammenfliessen zu lassen. Die eigene Meinung muss dazu ein Stück in den Hintergrund rutschen so dass der entstehenden Konsensmeinung genügend Raum gelassen wird. Die Lust einen Konsens zu schaffen schwindet, wenn viele negative Inputs kommen oder Diskussionen stark ausgebreitet werden so dass der Fluss der Diskussion gebrochen wird.
===Transparenz über Informationen===
===Klaren, für alle verständlichen Prozess===
Alle Beteiligten sollten mit dem Prozess der Konsensfindung vertraut sein. Ansonsten wird während der Sitzung viel Zeil Zeit verloren, da gewisse Prozesse während sie stattfinden, erklärt werden müssen. Wir stellen dies sicher, indem wir uns ca. 30 Minuten vor Sitzungsstart mit <nowiki>''Neulingen'''</nowiki> treffen und sie mit der Diskussionskultur und üblichen Prozessen vertraut machen.
===Aktive Teilnahme===
Hilfreich ist auf der einen Seite aktives, konzentriertes Zuhören, auf der anderen Seite klare, transparente Aussagen. Missverständnisse und Ablenkungen hemmen die Konsensfindung.
===Bewusste Moderation===
*Wenn alle Verständnisfragen geklärt wurden, führen wir eine oder mehrere Meinungsrunden durch bei der jedes Gruppenmitglied der Reihe nach seine Meinung zum Thema/Vorschlag äussert.
*Nach anhören aller Meinungen, formuliert die Moderation einen angepassten Konsensvorschlag und leitet die Konsensfragen ein. Die Reihenfolge kann dabei eine wichtige Rolle spielen.
*1. Gibt es Konsens über den Vorschlag?*2. Gibt es <nowiki>''</nowiki>Stand-Asides? Menschen welche den Vorschlag nicht unterstützten, sich der Umsetzung aber nicht aktiv in den Weg stellen.*23. Gibt es <nowiki>''schwerwiegenden Einwände''</nowiki> gegen den Vorschlag?*3. Herrscht Konsens über den Vorschlag?
Falls der Konsens durch einen schwerwiegenden Einwand verhindert wurde, wird dieser in Betracht des gemeinsamen Zieles begründet und weiter an einem Lösungsvorschlag gearbeitet bis keinen schwerwiegenden Einwände mehr im Raum sind.
*Wenn nach Ablauf der Zeit immer noch Verständnisfragen ungeklärt sind, wird der Vorschlag als nicht klar genug befunden und wird demnach von der Gruppe, welche ihn erstellt hat, weiter ausgearbeitet und zu einem späteren Zeitpunkt neu vorgestellt.
*Wenn alle Verständnisfragen geklärt wurden, stellt die Moderation die Konsensfragen. Die Reihenfolge kann dabei eine wichtige Rolle spielen.
*1. Gibt es Konsens über den Vorschlag?*2. Gibt es <nowiki>''</nowiki>Stand-Asides? Menschen welche den Vorschlag nicht unterstützten, sich der Umsetzung aber nicht aktiv in den Weg stellen.*23. Gibt es <nowiki>''schwerwiegenden Einwände''</nowiki> gegen den Vorschlag?*3. Herrscht Konsens über den Vorschlag?
Falls der Konsens durch einen schwerwiegenden Einwand verhindert wurde, wird dieser in Betracht des gemeinsamen Zieles begründet und wieder zurück zur ausarbeitende Gruppe gegeben. Diese überarbeitet den Vorschlag und berücksichtigt dabei die Argumentationen aus den schwerwiegenden Einwänden.

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