Konzept der AG Bildung & Werte (Zürich): Unterschied zwischen den Versionen

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=§17 Koordination und Kommunikation=
 
=§17 Koordination und Kommunikation=
 
Um eine effektive Kommunikation zu ermöglichen, werden für jede     AG zwei Kontaktpersonen bestimmt; gleiches gilt für die gesamte AG Bildung. Diese wie jede andere Aufgabe der AG rotiert zwischen den Personen.
 
Um eine effektive Kommunikation zu ermöglichen, werden für jede     AG zwei Kontaktpersonen bestimmt; gleiches gilt für die gesamte AG Bildung. Diese wie jede andere Aufgabe der AG rotiert zwischen den Personen.
 
=§18 Für die Zusammenarbeit zentrale AGs=
 
Unsere AG Bildung steht im Austausch mit der nationalen WG Education and Values, als auch direkt mit anderen den AG Bildung in anderen Regionen. Der Austausch liegt in der Verantwortung der Kontaktpersonen. Mit folgenden Arbeitsgruppen wird ein intensiver Austausch angestrebt:
 
 
#WG Education and Values
 
#AG Studierende (ZH und national falls vorhanden)
 
#AG Öffentlichkeitsarbeit ZH
 
#AG Creative & Social Media ZH
 
#AG Diskussion in die Öffentlichkeit tragen
 

Version vom 26. April 2020, 13:04 Uhr

Die AG Bildung & Werte der Regionalgruppe Zürich hat ein Konzept erarbeitet, in welchem die Hauptziele, die Strategie zur Prioritätensetzung sowie grundlegende Strukturen der AG festgehalten sind.

⚠️❄️ Dieser Artikel ist eingefroren. ❄️⚠️
ℹ️ Die AG Bildung & Werte (Zürich) hat diese Fassung des Konzepts am 14.05.2019 im Konsens angenommen. Das Bearbeiten dieses Artikels ist ausschliesslich durch Administrator*innen möglich. Änderungen können auf der Diskussionsseite vorgeschlagen werden. Entscheidungen werden in der Regel im Plenum der zuständigen Arbeitsgruppe gefällt.


§1 Zweck des Konzepts

Dieses Konzept dient dazu, die Arbeit unserer Arbeitsgruppe, der AG Bildung, gezielt zu organisieren und verbessern.

§2 Funktionsweise des Konzepts

Das Konzept ist dynamisch angelegt, d.h. grundlegende Entscheidungen werden hier festgehalten und immer wieder aktualisiert - falls im Plenum mit dem aktuellen Entscheidungsprinzip akzeptiert (siehe §21).

§3 Grundbegriffe

a. Ausgangslage: Beschreibung, wo wir jetzt stehen (als Gesellschaft, als Bewegung, als Arbeitsgruppe) mit Blick auf einzelne für die Strategie relevante Aspekte. b. Ziele: Ausformulierung eines Soll-Zustandes, den wir gerne erreichen möchten, in Form von abstrahierenden Normen oder konkretisierten Alternativ-Systemen. c. Strategie: Beschreibt den Weg, wie wir von der Ausgangslage zu unseren Zielen gelangen wollen. Eine Strategie (als roter Faden) besteht aus vielen ineinander verschlungenen Aktions- und Organisationsformen/Taktiken (als einzelne Fasern des Fadens). d. Ressourcen: Beschreibt die Mittel, die uns zur Erreichung unserer Ziele zur Verfügung stehen: Wissen und Erfahrung, engagierte Menschen, unsere Motivation sowie materielle Errungenschaften.

§4 Ausgangslage

Innerhalb weniger Monate sind zehntausende Menschen für mehr Klimaschutz auf die Strasse gegangen. Allen gemeinsam ist die Lust, dass ein Leben auch in Zukunft auf diesem Planeten möglich sein soll sowie die Erkenntnis, dass Gesellschaft und ihre Entscheidungsträger aktuell nicht in diese Richtung steuern.

Unklar scheint vielen der Weg dorthin – und das ist verständlich: Die Komplexität dieses Themas ist gross und setzt viel Wissen voraus, dessen Aneignung heute vielen Menschen nicht möglich ist.

§5 Grundziel

Das Grundziel unserer AG Bildung ist es, all denjenigen, die die Gesellschaft aktiv zu einer nachhaltigen verändern wollen, das Wissen, das dafür notwendig oder hilfreich ist, niederschwellig zugänglich zu machen.

§6 Zielgruppe (Folgeziel)

Wir konzentrieren uns auf die bereits für die Bewegung sensibilisierten Menschen. Das umfasst im weitesten alle, die an Demonstrationen teilnehmen/teilnahmen oder die Aktivitäten des Klimastreiks online (bspw. die Klimaarena) aktiv verfolgen. In Zahlen übertragen konzentrieren wir uns demnach auf die rund 20’000 durch die Bewegung erreichten Menschen im Kanton Zürich. Im Folgenden wird diese Gruppe als die Aktiven bezeichnet. Aktivitäten, die über diese Gruppe hinauszielen, zählen nicht zu den Prioritäten unserer AG und werden bloss in enger Zusammenarbeit mit anderen AGs aufgenommen.

§7 Inhalte und Themen der Bildungsarbeit (Folgeziel)

Wir müssen herausfinden, welches Wissen für die Aktiven überhaupt interessant ist. Wir müssen die offenen Fragen der Menschen in der Bewegung aufgreifen und einen faktenbasierten, sachlichen Diskurs darüber ermöglichen. Dazu informieren wir uns regelmässig über die Interessen der breiten Bewegung und setzt unsere inhaltlichen Prioritäten entsprechend. Konkret sind im Moment (gemäss dem Paper über was sollen wir bilden?) folgende Themen prioritär:

  1. Die Klimakrise als ökologisches und naturwissenschaftliches Phänomen, sowie deren ökologischen, sozialen & ökonomischen Folgen
  2. Die Funktionsweise der vorherrschenden Politik, der Gesellschaft und Wirtschaft.
  3. Psychologische Phänomene und die Funktionsweise der Kommunikation.
  4. Technische Alternativen
  5. Gesellschaftliche Alternativen.
  6. Das Knowhow für den Aktivismus und die Möglichkeiten als Aktive.
  7. Die Möglichkeiten und das strategische Vorgehen als Bewegung.
  8. Wie der Klimastreik funktioniert und wie alternative Organisationsstrukturen aussehen.
  9. Die Reflexion, Fundierung und Differenzierung der eigenen Werte, Normen und Ideale.

§8 Vermittlungsweise (Folgeziel)

Ebenso wichtig wie das Vermitteln eines bestimmten Inhalts an eine bestimmte Zielgruppe ist die Art und Weise, wie wir dies tun. Projekte, die diesem Vorgehen entsprechen, werden eher priorisiert als andere.

Unsere Grundsätze im Vorgehen lauten:

  1. Wir wollen nicht nur fertige Konzepte liefern, sondern in der Vermittlungsarbeit Prozesse anstossen, um Lösungen zu bilden. Wir schaffen daher Raum für Diskussionen und Debatten.
  2. Unsere Bildungsarbeit soll zum selbstständigen kritischen Denken anregen. Das Ziel ist ein kritisches Verständnis und kein unhinterfragtes Auswendiglernen. Wir legen den Aktiven die nötigen Werkzeuge in die Hand um unsere Ziele zu erreichen. Die Mittel zur gezielten Reflexion, Kritik und Analyse sollen daher ebenso geteilt werden wie deren Resultate.
  3. Die Vermittlung soll das Selbstvertrauen in das eigene Denken stärken und die Menschen nicht im Glauben lassen, sie wissen und können nichts.
  4. Ziel ist jeweils ein Bogen vom Verständnis zu den praktischen Konsequenzen des Wissens zu schlagen.
  5. Ziel ist eine partizipative und interaktive Vermittlung, kein Frontalunterricht.
  6. Die Vermittlungsarbeit ist zielgruppenspezifisch.
  7. Die Vermittlungsarbeit soll niederschwellig sein.
  8. Wir nutzen die Mittel und Möglichkeiten, die wir bereits haben.

§9 Strategie

Wir setzen mit diesem Konzept einen Rahmen, der klären soll, welche Projekte wir wie priorisieren und unterstützen diese Projekte dann nach Möglichkeiten der AG. Wir folgen damit keinem eindeutigen oder ewig-gültigen Plan, sondern differenzieren zwischen den Projekten, die vorgeschlagen werden, und unterscheiden zwischen:

  1. prioritären Projekten
  2. nicht prioritär Projekten
  3. Projekten, die nicht Sache der AG Bildung sind

§10 Prioritäten setzen

Dieser Prozess der Priorisierung besteht aus zwei Aspekten:

  1. Zuerst überblicken wir die Ressourcen der AG (und versuchen sie zu erweitern), um im Rahmen des überhaupt Möglichen die Prioritäten zu setzen.
  2. Danach bestimmen wir die eigentliche Priorität des Projekts. Wir differenzieren dazu zwischen mindestens zwei Formen von Prioritäten:
    1. Der Dringlichkeit
    2. Der Effektivität des Projekts mit Blick auf das Erreichen unserer oben spezifizierten Ziele.

Anhand dieser beiden Punkte bestimmen wir gemeinsam, ob ein Projekt in der AG Bildung gut aufgehoben ist und ob es prioritär ist. Wir halten dabei sowohl für kurzfristige als auch für längerfristige/lange Projekte Ressourcen frei.

§11 Mittel Support-System

Da die AG keinen ewig-gültigen Plan als Strategie verfolgt, sondern projektorientiert arbeitet, zählt zur Grundstrategie ein Support-System um die Projekte aufzubauen sowie die Ressourcen dieses Support-Systems stetig zu verbessern und auszubauen. Das Kompetenzzentrum Ressourcen nimmt sich dieser Arbeit an. Darüber hinaus bilden wir uns als Aktive in der AG Bildung selbst und schaffen dafür Raum. Die Ressourcen, die ein solches Support-System leicht zugänglich bieten soll, sind die Folgenden:

  1. Motivierte fähige und durch die AG bereits geschulte Menschen
  2. Einstiegshilfen für Neue
  3. ein Netzwerk zu anderen AGs, zu fähigen Personen ausserhalb der AG, zu anderen Organisationen
  4. Quellen und Texte
  5. Vermittlungsmaterial
  6. Proto-Workshops
  7. Räumlichkeiten
  8. Material
  9. eine Zusammenstellung der Interessen innerhalb der Bewegung
  10. Möglichkeiten/Raum, um Ideen zu entwickeln und sich auszutauschen

§12 Konsequenzen der Priorisierung

Dass ein Projekt priorisiert wird, bedeutet letztendlich, dass sie an den Sitzungen priorisiert werden und dass beschränkte Ressourcen im Zweifelsfall zugunsten dieser Projekte verteilt werden. Darüber hinaus werden die priorisierten längerfristigen Projekte hier in diesem Konzept festgehalten. Diese sind:

  1. UnterAG Wiki (weil es die Plattform bietet, die viele unserer Ziele greifbar macht)
  2. UnterAG netto.null (Klimastreik-Magazin)

§13 Prinzipien der Organisation

Unsere AG Bildung ist konsensorientiert, strebt eine Machtgleichheit zwischen den Aktiven an, lässt Projekte im Kleinen entstehen und fördert, dass sich möglichst viele selbstsicher in der AG betätigen können. Wir sind uns bewusst, dass hierarchische Strukturen und Machtverhältnisse bei der Ausübung gewohnter Mustern entstehen können und stets bereits existieren. Wir versuchen Hierarchien deshalb aktiv ab- und in keinem Fall aufzubauen. Das bedeutet unter anderem, dass die Menschen innerhalb der Arbeitsgruppe gleichmässig miteinbezogen und dazu ermutigt werden, die AG Bildung aktiv mitzugestalten. Ebenso werden Machtverhältnisse und Muster zwischen den Geschlechtern aktiv angegangen.

§14 Organisation der AG

Wir sind über einen Telegram-Chat organisiert, sowie ein Plenum, das allen offen steht und das primäre Entscheidungsorgan darstellt.

Zusätzlich zu diesen beiden Austausch- und Entscheidungsmedien verfügt unsere AG über einige Kompetenzzentren sowie UnterAGs, welche entweder langfristig bestehen können, oder aber sich nach getaner Arbeit wieder auflösen.

§15 Kompetenzzentren

Die Kompetenzzentren dienen dazu, Interessierte für ihre spezifische Arbeitsform an einem Ort zu sammeln und zu verhindern, dass das Wissen nach jedem Projekt verloren geht. Bei den Kompetenzzentren können so zum einen Ressourcen für Projekte bezogen werden; zum anderen können aus den Kompetenzzentren entsprechende Projekte gestartet werden. Das Kompetenzzentrum Ressourcen dient dazu, dass die Ressourcen tatsächlich stetig verbessert und erweitert werden. Es nimmt sich dieser Arbeit mit einzelnen Projekten an.

  • Kompetenzzentrum Bildungsevents (weil sie die Ressourcen für Bildungsevents aufbaut)
  • Kompetenzzentrum Pool der Schreibenden (weil sie das Schreiben koordiniert und zusammenbringt)
  • Kompetenzzentrum Ressourcen (weil sie sich der stetigen Verbesserung der Ressourcen des Support-Systems annimmt)

§16 Organisation der Plena

Folgende Verantwortungen werden im Rotationsprinzip jeweils für eine Sitzung bestimmt, d.h. eine einzelne Person darf höchstens eine Verantwortung höchstens bei jeder vierten Sitzung übernehmen.

  1. Plenarmoderation besteht aus zwei Personen. Im Idealfall arbeitet jeweils eine erfahrene und eine weniger erfahrene Person zusammen. Sie werden am Ende des aktuellen Plenums jeweils für das nächste Plenum gefunden. Sie übernehmen insbesondere folgende Tätigkeiten:
    1. Organisieren des nächsten Plenums: Zeit und Ort den Bedürfnissen entsprechend, ev. Verpflegung oder Aktivitäten (z.B. Pausenjam).
    2. Inhaltliches Vorbereiten: Sammeln der gewünschten Traktanden und übernehmen der offenen Punkte aus dem letzten Plenum. Gewichten der Traktanden nach inhaltlicher und zeitlicher Dringlichkeit.
    3. Moderieren des Plenums: Plenum anhand der Traktanden lenken, Kommunikationskultur wahren, Zeit im Überblick behalten.
  2. Zusätzlich zur Plenarmoderation führt eine Person das Protokoll, die sich allerdings jederzeit melden kann und für welche während der Redezeit eine beliebige Person das Protokoll übernimmt:
    1. Notieren der wichtigen Argumente in Diskussionen und festhalten der gefällten Entschlüsse während der Sitzung.
    2. Bei Bedarf: Führen eines Genderwatchprotokolls
    3. Zusammenfassen des Protokolls und sicherstellen, dass alle Nichtbeteiligten ebenfalls davon erfahren haben.
  3. Die Konsensmoderation unterstützt die Plenarmoderation in Situationen, in denen eine Entscheidung gefällt werden muss:
    1. Hauptsächlich beobachtende Funktion, erst bei Unklarheiten Sicht einbringen und die Plenarmoderation unterstützen
    2. Klarheit schaffen, in welchem Prozessschritt man sich befindet: Themenfestlegung, Sammeln von Vorschlägen, Bearbeitung, Gewichtung, Konsensfindung, Feedbackrunde


Folgende Traktandenpunkte müssen an jedem Plenum behandelt werden:

  1. Kurze Vorstellungsrunde der Teilnehmenden (sofern mind. eine Person noch nicht alle kennt)
  2. Bestimmen aller rotierenden Verantwortungen
  3. Vorstellen der verwendeten Zeichen der gewaltfreien Kommunikation (sofern Bedarf besteht)
  4. Traktanden bestätigen oder ergänzen. (Vor jeder Sitzung sollten die Teilnehmenden das Protokoll gelesen haben, um dieses überhaupt bestätigen zu können. Wenn jemand das Protokoll nicht gelesen hat, wartet das Plenum zwei Minuten.)

§17 Koordination und Kommunikation

Um eine effektive Kommunikation zu ermöglichen, werden für jede    AG zwei Kontaktpersonen bestimmt; gleiches gilt für die gesamte AG Bildung. Diese wie jede andere Aufgabe der AG rotiert zwischen den Personen.