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Dieser [[Medienkodex]] beschreibt die Grundsätze, nach denen unsere Bewegung mit den Medien kommuniziert. Die Anleitungen der [[Medienarbeit]] basieren auf diesen Überlegungen. Unser Medienkodex beschreibt, wie wir handeln. Die [[Medienarbeit#Ziele|Ziele der Medienarbeit]] erläutern, welchen Zustand wir erreichen wollen und die [[Medienstrategie]] beschreibt, wie wir dorthin gelangen. Der Medienkodex wird von der [[SubWG Media Relations & Press]] ausgearbeitet und im Plenum der [[WG Communication]] legitimiert. Die regionalen Medienarbeitsstellen können ebenfalls danach handeln, oder ihn als Grundlage für eigene Dokumente verwenden. Dieser Medienkodex ist noch nirgends legitimiert worden.
  
Allgemein
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==Wer redet?==
  
*Jeder darf die Forderungen der Klimastreik-Bewegung sowie offiziell Beschlossenes kommunizieren. Habt eure Statements (auf Papier oder im Kopf) präsent und übt sie, falls ihr euch nicht sicher fühlt, bevor ihr mit den Medien sprecht.
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*Jede*r kann die [[Nationale Forderungen|Forderungen]] der Klimastreik-Bewegung sowie offiziell [[Beschlüsse|Beschlossenes]] im Namen der Klimastreik-Bewegung kommunizieren.
*Was nicht im nationalen / regionalen Konsens entschieden wurde, wird nicht im Namen der Bewegung kommuniziert
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*Was nicht im nationalen / regionalen Konsens entschieden wurde, kann nicht im Namen der Bewegung kommuniziert werden
*Gebt immer eure Rolle in der Bewegung an à Teil der Bewegung (nicht Sprecher*In der Bewegung)
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*Andere Aussagen sind Meinungen von in der Klimastreik-Bewegung engagierten Menschen. Wir haben keine Sprecher*innen. Es wird betont, wenn im eigenen Namen geredet wird: «Meiner Meinung nach», «Ich persönlich finde, dass».
*Im Falle einer Krisensituation übernimmt eine dafür trainierte Person die Kommunikation!
 
*Bei grossen Interviews gehen zwei Personen
 
*Wir achten darauf, dass unsere Bewegung in ihrer Vielseitigkeit repräsentiert wird
 
*Ehrlich & differenziert: Wir dürfen zugeben, wenn wir etwas nicht wissen und sehen die grosse politische und gesellschaftliche Komplexität des Themas
 
  
Rechte & Pflichten
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==Vielfältigkeit==
  
*Wer nicht mit den Medien sprechen möchte, sollte das freundlich, aber bestimmt gegenüber Medienschaffenden kommunizieren
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*Bei grossen Interviews von nationaler Ausstrahlung gehen mindestens zwei Personen, wann immer möglich verschiedene Geschlechter vertretend.
*Achtung: Gerade auf der Strasse strecken einem Journis gleich das Mikrofon vor laufender Kamera ins Gesicht – ruhig bleiben! Ohne euer Einverständnis dürfen sie nichts publizieren. Wenn ihr aber auf eine Frage eingeht, wird das als stillschweigendes Einverständnis für die Verwendung von Wort & Bild verstanden
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*Wir achten darauf, dass unsere Bewegung in ihrer Vielseitigkeit repräsentiert wird.
*Zitate müssen durch euch autorisiert werden, die Kontrolle der Zitate muss aber zeitnah geschehen. Auf den restlichen Text / Beitrag könnt ihr keinen Einfluss nehmen
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*Wir tragen unsere Inhalte ehrlich und offen in die Öffentlichkeit.
*Die Medien sind nicht verpflichtet, euch die Fragen im Vorfeld zu schicken. Meistens sind sie aber bereit, einige Leitfragen oder die Richtung des Interviews vorzugeben
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*Erfahrene Personen mit mehren Auftritten machen neuen Gesichtern platz. Ihr Wissen ist wertvoll um neue Leute einzuarbeiten und Verantwortungen abzugeben.
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*Wenn immer möglich werden Aufgaben in einem Rotationsprinzip erledigt.
  
Zur Bewegung
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==Wording==
  
*Klimastreik Schweiz positioniert sich gegen Gewalt und Krawall. Wir sind friedlich, aber bestimmt.
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*Wir sind non-violent und kommunizieren auch so. Wir sind friedlich, aber bestimmt.
*Individuelle ökologische Anstrengungen reichen nicht aus, um die Klimakrise zu überwinden. Deshalb fokussieren wir uns auf die politischen Anstrengungen und unsere Forderungen
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*Wir nutzen gendergerechte Sprache. Wo immer möglich wird die gender-neutrale Form gebraucht. Wo nicht möglich: Genderstern im geschriebenen Wort, männliche und weibliche Form im gesprochenen Wort.
*One-Way-Support: Wir nehmen Unterstützung an, geben diese Unterstützung aber nicht zurück. Gruppen/Aktionen gegenüber, welche unsere Forderungen unterstützen, sind wird positiv gesinnt.
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*Klimakrise statt Klimawandel.
*Der Klimastreik ist kein Streik gegen die Schule, sondern ein Streik für den Klimaschutz.
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*Vermeide absolute Worte wie «immer», «nie», «alle».
*climatestrike ist eine dezentrale Bewegung mit starken Regionalgruppen.
 
  
Wording
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==Inhalt==
  
*Gendergerechte Sprache! Wo immer möglich gender-neutrale Form (die Menschen, Personen, Leute, die Medienschaffenden, das Personal, das Organisationskomitee, die Leitung etc.) Wo nicht möglich: Genderstern im geschriebenen Wort, männliche und weibliche Form im gesprochenen Wort
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*Die Ziele der Medienarbeit sowie die Medienstrategie geben Hinweise über die jetzt wichtigen Themen.
*Klimakrise statt Klimawandel
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*Wir sind transparent über unsere Quellen und Interessen und verbreiten faktenbasiertes Wissen.
*Vermeide absolute Worte wie «immer», «nie», «alle»
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*Wenn wir Dinge bewerten, dann immer im Bezug auf unsere Forderungen.
*Argumentiere faktenbasiert
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*Wenn wir kritisieren, dann Gruppen, Verhaltensweisen, Institutionen, niemals nur Einzelpersonen.
*Immer nach oben treten, nie nach unten: Kritisiert werden Gruppen, Verhaltensweisen, Institutionen, niemals Einzelpersonen
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*Individuelle ökologische Anstrengungen sind nicht genug, um die Klimakrise zu überwinden. Deshalb fokussieren wir uns vor allem auf die politischen Anstrengungen und unsere Forderungen.
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==Rechte & Pflichten==
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*Wer nicht mit den Medien sprechen möchte, sollte das freundlich, aber bestimmt gegenüber Medienschaffenden kommunizieren und auf Alternativen hinweisen (andere Personen oder Wandlung der Anfrage).
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*Eine Antwort zu verweigern oder eine Diskussion abzuwehren ist nie sinnvoll – ausser man würde damit Klimaleugenden eine Plattform bieten.
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*Du hast das Recht, deine direkten Zitate gegenzulesen. Auch ganze Artikel können oft gegengelesen werden.
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*Du hast das Recht an deinem Wort, deinem Ton, deinem Bild: Aussagen können jederzeit zurückgezogen werden, solange noch nicht veröffentlicht wurde. Ist aber nur im Notfall zu empfehlen.
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*Die Medien sind nicht verpflichtet, euch die Fragen im Vorfeld zu schicken. Meistens sind sie aber bereit, einige Leitfragen oder die Richtung des Interviews vorzugeben.
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[[Kategorie:Wissen & Diskurs]]
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[[Kategorie:Medien]]
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[[Kategorie:Beschlüsse]]
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[[Kategorie:AG Kommunikation]]

Version vom 11. Februar 2020, 20:49 Uhr

ClimateStrike-Lausanne-August9th2019-021.jpg

Dieser Medienkodex beschreibt die Grundsätze, nach denen unsere Bewegung mit den Medien kommuniziert. Die Anleitungen der Medienarbeit basieren auf diesen Überlegungen. Unser Medienkodex beschreibt, wie wir handeln. Die Ziele der Medienarbeit erläutern, welchen Zustand wir erreichen wollen und die Medienstrategie beschreibt, wie wir dorthin gelangen. Der Medienkodex wird von der SubWG Media Relations & Press ausgearbeitet und im Plenum der WG Communication legitimiert. Die regionalen Medienarbeitsstellen können ebenfalls danach handeln, oder ihn als Grundlage für eigene Dokumente verwenden. Dieser Medienkodex ist noch nirgends legitimiert worden.

Wer redet?

  • Jede*r kann die Forderungen der Klimastreik-Bewegung sowie offiziell Beschlossenes im Namen der Klimastreik-Bewegung kommunizieren.
  • Was nicht im nationalen / regionalen Konsens entschieden wurde, kann nicht im Namen der Bewegung kommuniziert werden
  • Andere Aussagen sind Meinungen von in der Klimastreik-Bewegung engagierten Menschen. Wir haben keine Sprecher*innen. Es wird betont, wenn im eigenen Namen geredet wird: «Meiner Meinung nach», «Ich persönlich finde, dass».

Vielfältigkeit

  • Bei grossen Interviews von nationaler Ausstrahlung gehen mindestens zwei Personen, wann immer möglich verschiedene Geschlechter vertretend.
  • Wir achten darauf, dass unsere Bewegung in ihrer Vielseitigkeit repräsentiert wird.
  • Wir tragen unsere Inhalte ehrlich und offen in die Öffentlichkeit.
  • Erfahrene Personen mit mehren Auftritten machen neuen Gesichtern platz. Ihr Wissen ist wertvoll um neue Leute einzuarbeiten und Verantwortungen abzugeben.
  • Wenn immer möglich werden Aufgaben in einem Rotationsprinzip erledigt.

Wording

  • Wir sind non-violent und kommunizieren auch so. Wir sind friedlich, aber bestimmt.
  • Wir nutzen gendergerechte Sprache. Wo immer möglich wird die gender-neutrale Form gebraucht. Wo nicht möglich: Genderstern im geschriebenen Wort, männliche und weibliche Form im gesprochenen Wort.
  • Klimakrise statt Klimawandel.
  • Vermeide absolute Worte wie «immer», «nie», «alle».

Inhalt

  • Die Ziele der Medienarbeit sowie die Medienstrategie geben Hinweise über die jetzt wichtigen Themen.
  • Wir sind transparent über unsere Quellen und Interessen und verbreiten faktenbasiertes Wissen.
  • Wenn wir Dinge bewerten, dann immer im Bezug auf unsere Forderungen.
  • Wenn wir kritisieren, dann Gruppen, Verhaltensweisen, Institutionen, niemals nur Einzelpersonen.
  • Individuelle ökologische Anstrengungen sind nicht genug, um die Klimakrise zu überwinden. Deshalb fokussieren wir uns vor allem auf die politischen Anstrengungen und unsere Forderungen.

Rechte & Pflichten

  • Wer nicht mit den Medien sprechen möchte, sollte das freundlich, aber bestimmt gegenüber Medienschaffenden kommunizieren und auf Alternativen hinweisen (andere Personen oder Wandlung der Anfrage).
  • Eine Antwort zu verweigern oder eine Diskussion abzuwehren ist nie sinnvoll – ausser man würde damit Klimaleugenden eine Plattform bieten.
  • Du hast das Recht, deine direkten Zitate gegenzulesen. Auch ganze Artikel können oft gegengelesen werden.
  • Du hast das Recht an deinem Wort, deinem Ton, deinem Bild: Aussagen können jederzeit zurückgezogen werden, solange noch nicht veröffentlicht wurde. Ist aber nur im Notfall zu empfehlen.
  • Die Medien sind nicht verpflichtet, euch die Fragen im Vorfeld zu schicken. Meistens sind sie aber bereit, einige Leitfragen oder die Richtung des Interviews vorzugeben.