Netto Null

Aus Klimastreik Schweiz
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Definition

Netto-​Null bedeutet, dass alle durch Menschen und deren Handeln verursachten Treibhausgas-​Emissionen entweder eingespart werden oder durch Reduktionsmassnahmen wieder aus der Atmosphäre entfernt werden und somit die Klimabilanz der Erde netto, also nach den Abzügen durch natürliche und künstliche Senken Null beträgt. Sämtliche Treibhausgasemissionen liegen somit unter dem Strich bei Null, es wird also kein zusätzliches CO2 der Atmosphäre hinzugefügt.

Umsetzung

Treibhausgasemissionen könne entweder vermieden werden (nicht ausgestossen) oder kompensiert werden mittels Herausholen des CO2 aus der Atmosphäre durch das Pflanzen von Bäumen oder die physikalische Ausscheidung und Speicherung im Untergrund. Da bei der Kompensationen mit Biomasse das CO2 nur über einen bestimmten Zeitraum gespeichert wird - das CO2 tritt wieder in die Atmosphäre aus wenn das Holz des Baumes verbrannt wird - kann es nicht als dauerhafte Lösung bezeichnet werden. CO2 welches aus dem Verbrennen von fossilen Energien entsteht, müsste jedoch dauerhaft aus der Atmosphäre entfernt und im Untergrund gespeichert werden. Eine grossindustrielle Methode, das CO2 mittels Filter aus der Luft abzuscheiden (Carbon Capture and Storage) ist noch nicht serienreif. Zudem würde der Energieverbrauch der Anlagen mehr Strom verbrauchen als mit nachhaltigen Technologien erzeugt werden könnte, sollte der gesammte CO2-Ausstoss mit dieser Technologie kompensiert werden. Die Kompensation des CO2 wird von Kritiker/innen oftmals auch als modernen Ablasshandel bezeichnet, da Menschen in Drittweltländern dafür bezahlt werden, kein CO2 auszustossen wärend die bezahlenden Menschen in den reichen Länder weiterhin grosse Mengen an CO2 austossen dürfen.

Netto Null 2030 (Stadt Zürich)

Am 20.3.2019 wurde im Stadtrat eine Motion eingereicht mit der Bezeichnung "Festlegung einer stringenten Klimapolitik in der städtischen Verfassung mit dem Ziel einer Reduktion des CO2-Ausstosses pro Einwohnerin und Einwohner auf Null bis ins Jahr 2030" (Motion 2019/106). Unterzeichnende Parteien sind SP-, Grüne-, GLP- und AL-Fraktion und die Parlamentsgruppe EVP.

Am 27.3.2019 hat Markus Knauss (Grüne) eine Dringlichkeitserklärung gemacht und beantragt, dass die Vorstösse für dringlich erklärt werden. Die Dringlichkeitserklärung wurde vom Stadtrat am 3.4.2019 von 81 Ratsmitglieder/innen unterstützt. Am 10.4.2019 stellt Peter Schick (SVP) namens der SVP-Fraktion den Ablehnungsantrag. Damit wurde das Geschäft vertagt.

Die Motion wurde am 22.5.2019 überwiesen mit einer Frist von 24 Monaten. Der Stadtrat hat nun Zeit bis zum 21.5.2021 einen Entwurf auszuarbeiten wie die Motion umgesetzt werden soll. Dieser Entwurf legt er dem Gemeinderat vor.[1]