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Systemwandel

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[[File:ManifClimatBerne-28sept2019-089-TreffpunktBahnhof.jpg|thumb|]]
Der Begriff '''Systemwandel''' (häufig auch im Plural verwendet, um zu verdeutlichen, dass es dabei um viele Systeme geht) beschreibt die Idee, unser Zusammenleben grundlegend zu verändern.
Die Globalisierung hat diesen Trend noch verstärk und die Angst, dass es in der weltweiten Marktwirtschaft immer noch jemanden gibt, der die selbe Sache tut oder produziert, nur besser, schneller oder günstiger führt zwangsläufig dazu, dass wir so effizient wie möglich werden. Effizienz im wirtschaftlichen Sinn bedeutet, möglichst günstig. Damit zwingen wir Menschen, sich gegenseitig auszubeuten, und so viele umweltschädigende Kosten wie möglich nicht zu berücksichtigen.
 
===Kostenunwahrheit===
Die Zerstörung der Umwelt und die Ausbeutung von Ressourcen ist im heutigen Wirtschaftssystem sehr kostengünstig und dementsprechend profitabel. Viele äusserst ressourcen- und produktionsintensive Produkte können nur so günstig verkauft werden, weil ihr Preis nicht die wahren Kosten abbildet. Die Folgen der Klimakrise, Umweltkrise und Biodiversitätskrise werden auf lange Sicht riesige, teils irreparable Schäden und damit horrende Kosten verursachen. Im Extremfall werden sie uns unsere natürliche Lebensgrundlage kosten. Unternehmen und Personen tragen allerdings nicht die Konsequenzen für die durch ihre Treibhausgas-Emissionen verursachten Schäden an Mensch und Natur. Diese werden auf die Gesamtbevölkerung abgewälzt. Meist leiden gerade diejenigen, die am wenigsten zum Klimawandel beitragen, am stärksten unter seinen Folgen. Während Industrieländer wie die Schweiz jahrzehntelang vom Verbrauch fossiler Energieträger profitiert haben, werden künftige Generationen und vor allem ärmere Bevölkerungsgruppen im globalen Süden die verheerenden Auswirkungen zu spüren bekommen (siehe [[Klimagerechtigkeit]]).
 
Diesen Umstand nennt man die ''[https://de.wikipedia.org/wiki/Externer_Effekt Externalisierung von Kosten]'' (auch [https://de.wikipedia.org/wiki/Verursachungsgerechtigkeit Verursachergerechtigkeit]). <blockquote>Verursachergerechtigkeit, verankert in der Bundesverfassung der Schweizerischen Eidgenossenschaft, Art. 74 Umweltschutz: </blockquote><blockquote>''1. Der Bund erlässt Vorschriften über den Schutz des Menschen und seiner natürlichen Umwelt vor schädlichen oder lästigen Einwirkungen.'' </blockquote><blockquote>''2. Er sorgt dafür, dass solche Einwirkungen vermieden werden. Die Kosten der Vermeidung und Beseitigung tragen die Verursacher.<ref>https://www.admin.ch/opc/de/classified-compilation/19995395/index.html</ref>''</blockquote>Es gibt verschiedene Ansätze diese externen Kosten zu internalisieren und so das "Marktversagen" im Umweltbereich zu beheben. Beispielsweise können die in Zukunft verursachten Schäden berechnet werden und darauseine CO2-Bepreisung abgeleitet werden, wie das auch [https://fridaysforfuture.de/ FridaysForFuture Deutschland] in ihrer [https://fridaysforfuture.de/forderungen/ 6. Forderung] beschreibt. Laut UBA seien das ungefähr 180€ pro Tonne CO2.
 
Anstatt die zukünftigen Folgekosten zu berechnen, kann eine Steuer auch an die Entsorgungskosten für die Emissionenge koppelt werden. Wie in allen anderen Aspekten der Gesellschaft muss der Verbraucher für die Beseitigung der Abfälle aufkommen und kann diese nicht nach seinem Belieben in der Natur "liegen lassen", besonders wenn diese höchstgefährlich sind. Bereis heute kann CO2 durch Prozeduren wie [https://de.wikipedia.org/wiki/CO2-Abscheidung_und_-Speicherung CCS] der Atmosphäre wieder entzogen werden. Um Kostenwahrheit herzustellen müsste folglich der Verbrauch von fossilen Energien mit deren Entsorgungskosten besteuert werden. Dies hätte einen deutlichen Preisanstieg CO2-reicher Produkte zur Folge, was diese unatraktiv und nicht mehr konkurenzfähig machen würde.
==Die gewandelten Systeme==
==Gründe gegen das Fordern eines Systemwandels==
Die Forderung nach einem Systemwandel wird als problematisch eingestuft, weil sie dem aktuellen System nicht die Chance gibt, den Klimawandel zu bekämpfen. Statt auf eine riskante Umstellung der gesamten Gesellschaft soll stattdessen auf wirksame Massnahmen gesetzt werden, die bereits jetzt möglich sind. Ausserdem möchten sich viele Mitglieder von [[Klimastreik Schweiz]] nicht mit alternativen wirtschaftlichen und politischen Systemen als demjenigen der Schweiz identifizieren. Des Weiteren wird der Begriff von unterschiedlichen Seiten grundlegend anders interpretiert und verwendet und ist folglich zwar für offene Diskussionen interessant aber als Forderung ungeeignet.
==Kommunikation==

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