Änderungen
→Klaren, für alle verständlichen Prozess
{{Umbau
}}
[[Datei:VV_Bern_Transparenzrunde.jpeg|mini|[[Plenum]] in [[Regionalgruppe Bern|Bern]] während der [[Transparenzrunde]].]]
Das [[Konsensprinzip]] beschreibt eine Form der [[Entscheidungsfindung]] innerhalb einer Gruppe. Zentral dafür ist, dass alle Mitglieder der Gruppe ihre Bedürfnisse und Standpunkte klar zum Ausdruck bringen, Gemeinsamkeiten erkennen und zusammen Lösungen entwickeln, welche alle verantworten können. So werden alle Meinungen der Gruppe integriert und Minderheiten nicht einfach ignoriert.
Der Konsens bietet eine Alternative zum gesellschaftlich weit verbreiteten Mehrheitsprinzip, bei dem eine Gruppe versucht, sich mit ihrer Argumentation durchzusetzen und damit mindestens die Hälfte der Gruppe zu überzeugen.
==Zusammenfassung des Prozesses==Im Konsensprinzip muss die gesamte Gruppe alle verschiedenen Vorschläge wahrnehmen und eine sachliche Diskussion über Vor- und Nachteile der einzelnen Vorschläge führen. So kann die Gruppe schlussendlich einen Vorschlag erarbeiten, welche alle Meinungen integriert. Dabei kann es vorkommen, dass einzelne Individuen diesen Vorschlag nicht als die beste aller Lösungen erachten, aber (unter Berücksichtigung des Prozesses) zur Einsicht gelangt, dass dies der bestmögliche Vorschlag ist und sich deshalb nicht aktiv gegen diesen Vorschlag stellt. Ein Konsens wird dann erreicht, wenn keine schwerwiegende Einwände gegen den Vorschlag vorliegen. Jedes Gruppenmitglied entscheidet selber, wann ein schwerwiegender Einwand vorliegt. Grundsätzlich ist ein Einwand dann schwerwiegend, wenn ein Gruppenmitglied denkt, dass durch das Annehmen des Lösungsvorschlages das Gruppenziel oder das übergeordnete Ziel gefährdet ist, respektive ganz wesentliche Chancen zur Zielerreichung nicht genützt werden.==Das gemeinsame Ziel===
Um in einer konsensorientierten Gruppe erfolgreich zusammen zu arbeiten, ist es sehr wichtig, ein klares Ziel der Gruppe zu definieren. Erst dann kann sich jedes Gruppenmitglied sicher sein, dass alle in die selbe Richtung steuern und es kann ein Vertrauen innerhalb der Gruppe entstehen. Wenn nicht alle in der Gruppe das selbe Ziel verfolgen, kann es nicht zum Konsens kommen. An der Formulierung des gemeinsamen Zieles wird so lange geschliffen, bis es im Konsens angenommen wird. Wenn sich Anforderungen, Umfeld oder Bedürfnisse der Gruppe ändern, kann jederzeit ein neues gemeinsames Ziel formuliert werden. In manchen Fällen kann es sinnvoll sein, dass die Gruppe eine bestimmte Zeitperiode bestimmt, nach der das gemeinsame Ziel evaluiert und überarbeitet wird.
In Diskussionen und während Entscheidungsprozessen wird in Bezug auf das gemeinsame Ziel argumentiert. Dies gibt der Gruppe eine klare Richtung und hilft, effizient Entscheidungen zu treffen.
===Das übergeordnete Ziel===
Während das <nowiki>''gemeinsame Ziel'' in jeder zusammenarbeitenden Gruppe (AGs, uAGs, usw.) definiert wird, stellt das ''übergeordnete Ziel''</nowiki> die allgemeine Richtung dar, in welche die gesamte Bewegung/Organisation steuert. Im Kontext der Klimastreikbewegung werden diese vor allem durch die nationalen Forderung verkörpert. Die Ziele der Regionalgruppen und deren Arbeitsgruppen dürfen sich nicht über diese hinwegsetzten. Alle Aktionen und Projekte, welche im Namen der Bewegung durchgeführt werden, dienen dem Erreichen des übergeordneten Ziels.
===Schwerwiegender Einwand===
Mit einem schwerwiegenden Einwand wird die Konsensfindung verhindert. Ein schwerwiegender Einwand bedeutet, dass durch das Annehmen eines Vorschlags das gemeinsame Gruppenziel oder das übergeordnete Ziel gefährdet wird, respektive ganz wesentliche Chancen zur Zielerreichung nicht genutzt werden. Jedes Gruppenmitglied entscheidet selbst, wann ein schwerwiegender Einwand vorliegt. Wenn ein Konsens mit einem schwerwiegenden Einwand verhindert wird, muss dieser im Bezug auf das gemeinsame Ziel begründet werden. Wenn vor der Konsensrunde, richtig diskutiert und alle angehört wurden, ist ein schwerwiegender Einwand eher eine Seltenheit. Dieser wird meistens schon während der Diskussions-/Meinungsrunde klar und der Vorschlag wird so angepasst, dass keine schwerwiegenden Einwände mehr im Raum sind.
<br />
==Relevanz=Chancen durch den Konsens===Die Art und Weise, wie wir zu Entscheidungen gelangen, ist massgeblich entscheidend dafür, wie Entscheidungen ausfallen. Die Menschheit hat sich in eine Klimakrise manövriert, die den Fortbestand allen Lebens auf dem Planeten Erde gefährdet. Trotzdem scheint sie unfähig zu sein, Entscheidungen zu treffen, die diese Krise abwenden könnten. Ziele wie im Übereinkommen von Paris werden zwar formuliert und unterzeichnet. Die Zielsetzung von einer Erderwärmung, die unter 1.5° bleibt, war schon zum Zeitpunkt der Verhandlungen je nach wissenschaftlichem Szenario unerreichbar. Jegliche effektive klimaschützende Massnahmen von Seiten der Mitgliedstaaten haben bislang auf sich warten lassen.
===Konsensprinzip in der Bewegung===
Das Konsensprinzip ist ein wichtiger Grundwert der Bewegung und massgeblich für die Entscheidungsfindung. Bereits in den allerersten Treffen im Dezember wurden Entscheide im Grundsatz per Konsens gefunden, was viel mit dem Hintergrund der damals engagierten Personen zu tun hatte. Seither wird er aktiv diskutiert und in Frage gestellt. Beim zweiten nationalen Treffen wurde im Plenum ein Antrag gestellt, den Konsens durch eine 90%-Mehrheit zu ersetzen, dieser Vorschlag erhielt aber keinen Konsens.
*Beschlüsse, welche im Konsens getroffen wurden, werden zu einem späteren, klar definierten Zeitpunkt, evaluiert. Dies gibt den Menschen, welche gewisse Bedenken gegenüber dem Vorschlag hegen, einen grösseren Akzeptanzspielraum. Sie können darauf vertrauen, dass, falls sich ihre Bedenken bewahrheiten, wieder die Möglichkeit bestehen wird, den Beschluss erneut zu überarbeiten.
==Mehrheitsprinzip=Konsensprinzip in dringenden Situationen===In unserer Gesellschaft ist es gebräuchlich Entscheidungen nach einem Mehrheitsprinzip zu fällen. Das bedeutet, dass, je nach Vorgehensweise, die absolute oder relative Mehrheit der Beteiligten in einer Abstimmung ausschlaggebend ist. Bei einem solche System werden Minderheiten weniger oder gar nicht berücksichtigt. Auch kann es vorkommen, dass legitime Gegenstimmen nicht angehört werden und so Entscheidungen manchmal nicht der besten Lösung entsprechen. Das Konsensprinzip probiert gegen diese Probleme vorzugehen. Dabei ist es das Ziel, allen Beteiligten zuzuhören und daraufhin einen Vorschlag auszuarbeiten, der eine 100% Zustimmung ermöglicht.
==Kritik==
Dies ist kein Grund, das Konsensprinzip nicht mehr als legitime Entscheidungsform anzusehen. Das Problem liegt tiefer in der Gesellschaft und nicht im System des Konsens. Wir müssen uns jedoch dem Umstand bewusst sein und aktiv probieren dagegen vorzugehen.
==ProzessbeschriebProblembehebung==Aktuell erarbeiten verschiedene Gruppen im Klimastreik verschiedene Konzepte. Ein spannender Einblick bietet die Seite [https://www.seedsforchange.org.uk/consensus Consensus] von [https://www.seedsforchange.org.uk Seeds for Change], respektive als [https://www.seedsforchange.org.uk/shortconsensus.pdf kurzes] oder [https://www.seedsforchange.org.uk/consensus.pdf ausführliches] PDF.===Treffen dauern zu lange=== ===Dingende Entscheidungen===
===Treffen===
<br />
[[Kategorie:Beschlüsse]]
[[Kategorie:Wissen & Diskurs]]