Klimagerechtigkeit

Aus Klimastreik Schweiz
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“Definition” Klimagerechtigkeit: Massnahmen gegen die Klimakrise und für den Umweltschutz sollen soziale und ökonomische Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten nicht noch zusätzlich befeuern. Nach dem Verursacherprinzip sollen diejenigen, welche die Treibhausgasemissionen und die Umweltverschmutzung verursachen und davon profitieren, zur Verantwortung gezogen werden. Sie müssen für das Beheben von bereits entstandenen und das Vorbeugen von Schäden und Problemen die noch entstehen werden, aufkommen. Dementsprechend fordert der Klimastreik Schweiz einen sozial gerechten Umwelt- und Naturschutz, der nicht auf Kosten der in dieser Gesellschaft schwächeren Menschen passiert.

Im Moment sind die Hauptverursacher*innen der Klimakrise wenig bis gar nicht davon betroffen. Die am stärksten betroffenen Menschen tragen oft bedeutend weniger zur Klimakrise bei. Dies ist sowohl in (a) wirtschaftlicher, (b) geografischer und (c) sozialer Hinsicht so.

Alle genannten Punkte gelten insbesondere generationenübergreifend und global betrachtet. Nachfolgende Generationen sollen nicht durch die Taten der vorherigen beeinträchtigt werden.

Wirtschaftliche Dimension

Im Moment ist es so, dass privilegierte, reiche Länder im globalen Norden viel stärkere Verursacher der Klimakrise sind, weil dort der Ausstoss der pro Kopf verursachten THG-Emissionen viel grösser ist, als in den ärmeren, weniger fortschrittlichen Ländern im globalen Süden. Es sind aber die Länder im globalen Süden, welche besonders stark unter den Auswirkungen der Klimaerhitzung leiden werden. Zusätzlich besitzen reiche Industriestaaten mehr finanzielle Mittel, um die Klimakrise zu bekämpfen, und sich gegen die Erwärmung zu schützen. Dies ist eine Ungleichheit.

->Privilegierte Staaten sollten sich stärker für das Klima einsetzen und mehr Verantwortung tragen, zugunsten von den benachteiligten Staaten.

71% aller industriellen THG-Emissionen werden von 100 Unternehmen verursacht. Einzelne Konsumenten*innen haben einen verhältnismäßig kleinen Anteil an den globalen THG-Emissionen.

->Massnamen sollten deshalb hauptsächlich bei der Ursache der Emissionen, also an der Produktion ansetzten und nicht bei der*dem einzelnen Konsument*in. Unternehmen sollten für ihr klimaschädliches Verhalten Verantwortung übernehmen und für externe Kosten aufkommen.

Geographische Dimension

Die geografischen Voraussetzungen einiger Lebensorte sind besonders schlecht, bezüglich den Folgen der Klimaerwärmung. Andere Gebiete liegen vorteilhafter und werden deshalb nicht oder kaum negativ durch Klimaveränderungen und deren Folgen beeinflusst. haben dadurch grössere Chancen, die Auswirkungen der Erhitzung tragen zu können.

->Vorteilhafter gelegene Gebiete sollten zugunsten von stärker gefährdeten Gebieten Verantwortung übernehmen, um diesen Zustand auszugleichen. 

Soziale Dimension

Ärmere Menschen konsumieren in der Regel durch ihre beschränkten finanziellen Mittel weniger als reiche Menschen. Dadurch tragen sie weniger Schuld am Klimawandel. Ärmere Menschen haben aber auch weniger Möglichkeiten, sich vor der Klimakrise zu schützen, oder sich politisch für Klimaschutz einzusetzen, weil es ihnen an Geld fehlt, und/oder nicht alle menschlichen Grundbedürfnisse gedeckt sind. Es sind die tiefen Gesellschaftsschichten, die abhängig sind von unfair bezahlten Jobs in Massenproduktionen. Von den Produkten dieser Massenproduktionen profitieren Menschen in privilegierten Positionen, auf Kosten des Klimas.

->Privilegierte Menschen sollten mehr Verantwortung für die Klimakrise übernehmen.

Gilet Jaunes

Die Protestbewegung die seit Herbst 2018 in Frankreich protestiert formierte sich aufgrund einer Benzinsteuererhöhung die den Klimaschutz fördern sollte. Dies ist ein Beispiel für eine Klimaschutzmassnahme die nicht gerecht ist, da die auf das Auto angewiesene Unter- & Mittelschicht in ruralen Gebieten Frankreichs kein alternatives Transportsystem haben, auf das sie sie zurückgreifen können.

Generationenübergreifende Klimagerechtigkeit

An der Klimakrise Schuld sind die jetztigen und vergangenen Generationen der Menschheit. Menschen, welche in Regionen leben, welche jetzt bereits aufgrund der Klimakrise überschwemmt oder anders gefährdet sind, leiden jetzt schon unter den Folgen der Klimakrise. Trotzdem ist die Lebensgrundlage der meisten Menschen heute, wie zum Beispiel die der Schweizer, noch nicht durch die Klimakrise gefährdet. Es sind die kommenden Generationen, welche aufgrund der Handlungen von uns heute, massiv auf verschiedensten Ebenen, finanziell, gesundheitlich, sozial etc., leiden werden. Das ist auch eine Form von Ungerechtigkeit, gegen welche wir einstehen., denn wir tragen den kommenden Generationen gegenüber auch eine Verantwortung.