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Klimapolitik der Schweiz

3.342 Bytes hinzugefügt, 17:40, 1. Jul. 2019
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Personenwagen, die neu in Verkehr gesetzt werden, dürfen seit 2012 Vorgaben für den durchschnittlichen CO<sub>2</sub>-Ausstoss nicht überschreiten, diese Emissionsvorschriften werden laufend verschärft. Die Importeure von Treibstoffen sind ihrerseits verpflichtet, einen kontinuierlich steigenden Anteil der verkehrsbedingten CO<sub>2</sub>-Emissionen zu kompensieren. Mit einem Zuschlag von maximal 5 Rappen pro Liter auf den Treibstoffpreisen finanzieren sie Projekte, die den Treibhausgasausstoss vermindern. Die Emissionen des Verkehrssektors stammen zu ungefähr drei Vierteln aus dem privaten Personenverkehr. Obwohl Verbrennungsmotoren immer sparsamer werden, verursachte der Verkehr 2016 um 3 Prozent höhere Emissionen als 1990. Dies liegt zum einen Teil an der Zunahme der gefahrenen Kilometern um über 30 Prozent, zum anderen Teil daran, dass Schweizer*innen immer grössere und aufwendiger ausgestattete Autos kaufen, was dementsprechend mehr Verbrauch generiert. Bei der Effizienzsteigerung spielt hier auch der [[Rebound-Effekte|Rebound-Effekt]] eine wichtige Rolle.<br />
=== Gebäude ===
Seit 2008 erhebt der Bund auf fossile Brennstoffe eine CO2-Abgabe. Diese ist als Lenkungsabgabe ausgestaltet und besteht in einem Zuschlag auf den Preis von Heizöl, Erdgas und Kohle, welcher mehrheitlich an Wirtschaft und Bevölkerung rückverteilt wird. Damit wird ein Anreiz geschaffen, Wärme so zu erzeugen, dass wenig oder gar kein CO2 entsteht. Die CO2-Abgabe zielt auf alle Verbraucher von Brennstoffen, wobei dem Gebäudesektor als Bereich mit grossem Bedarf an Heizenergie eine zentrale Rolle zukommt. Die CO2-Abgabe wird im Gebäudebereich ergänzt um das von Bund und Kantonen gemeinsam finanzierte Gebäudeprogramm. Dieses unterstützt den Umstieg auf erneuerbare Energieträger, die effiziente Energienutzung sowie die Sanierung von Altbauten mit Förderbeiträgen. Auch die kantonalen Mindestanforderungen an die Energieeffizienz und an die Nutzung erneuerbarer Energie verstärken den bestehenden Trend zu emissionsarmen Neubauten und klimafreundlichen Sanierungen. Diese Massnahmen haben sich als sehr erfolgreich erwiesen. Obwohl die beheizte Fläche zwischen 1990 und 2016 um 39 Prozent zugenommen hat, sanken die Emissionen aus Heizung und Warmwasseraufbereitung in Wohn- und Gewerbegebäuden um etwa ein Viertel. Nach wie vor besteht aber ein '''beträchtliches Potenzial für weitere Reduktionen''': Einerseits durch Ersetzen alter Öl- und Gasheizungen mit Heizsystemen, die erneuerbare Energieträger nutzen, andererseits durch Sanierung der zahlreichen schlecht isolierten Altbauten.
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=== Industrie und Abfälle ===
Bei kleinen und mittleren Unternehmen wirkt der Preisdruck der CO2-Abgabe auf Brennstoffe als Anreiz für die Reduktion der Emissionen. Für stark von der CO2-Abgabe betroffene Unternehmen besteht die Möglichkeit, eine Reduktionsverpflichtung einzugehen und sich von der CO2-Abgabe befreien zu lassen. Unternehmen, die grosse Mengen CO2 ausstossen, nehmen obligatorisch am Emissionshandel teil. Der Emissionshandel beruht darauf, dass den Unternehmen eine sich von Jahr zu Jahr verringernde Anzahl Emissionsrechte (in Tonnen CO2) kostenlos zugeteilt wird. Die zugeteilten Emissionsrechte entsprechen den Emissionen, die beim Betrieb der Anlagen gemäss aktuellem Stand der Technik entstehen. Reduziert das Unternehmen seine Emissionen stärker, kann es nicht beanspruchte Emissionsrechte an ein Unternehmen verkaufen, das Mühe hat, seine Zielvorgabe zu erfüllen. Liegen die Emissionen über der zugeteilten Menge, muss das Unternehmen Emissionsrechte dazukaufen. Für die Emissionen aus Kehrichtverbrennungs- und grossen Elektroschaltanlagen hat der Bund Vereinbarungen mit den Branchenverbänden abgeschlossen. Ein Technologiefonds unterstützt ausserdem klimafreundliche Innovationen. Insgesamt haben die Emissionen des Industriesektors seit 1990 leicht abgenommen. Während der Ausstoss von Treibhausgasen durch den Energieverbrauch der Industrie deutlich reduziert werden konnte, haben die Emissionen aus industriell hergestellten, klimawirksamen Substanzen (z.B. Kältemittel in Kühl- und Klimaanlagen) stark zugenommen. Die Emissionen aus der Abfallbehandlung sind vor allem infolge des Bevölkerungs- und Konsumwachstums gestiegen.
==Quellen==
<nowiki>https://www.bafu.admin.ch/bafu/de/home/themen/klima/publikationen-studien/publikationen/klimapolitik-der-schweiz.html</nowiki>
[[Kategorie:Wissen & Diskurs]]
[[Kategorie:AG Institutionelle Beziehungen]]
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