Street School Curriculum

Aus Klimastreik Schweiz
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Leser*innen des Infoblatts "Umwelt schützen? Ja klar!"

Das Street School Curriculum ist eine Reihe von Bildungsevents, die die Klimastreikbewegung im Herbst 2019 durchführen möchte. Ganz in der Tradition des Streiks verlagert eine Gruppe Menschen die Bildung aus den Schulen auf die Strasse und gibt sich ihren Lerninhalt selbst. Aus dem Klimastreik geboren hat die street school class erst BildungsAGs und nun auch ein Bewegungsübergreifendes Projekt hervorgebracht: die MAD Academy.

Ideengeschichte

Im Februar entstand um Juans Idee eines Wiederauflebens der "Classes a la Calle" wie in Kolumbien die Working Group Climate Workshops im Raum Bern. Ziel war es, eine Brücke zu schlagen zwischen der Uni und dem Alltag der Menschen, um wirkliche Bildung der Gesellschaft zum Thema Klimakrise zu ermöglichen. Der Start sollte zwischen Student*innen und Kantonsschüler*innen erfolgen. Als konkretes Projekt folgte vor dem Streik am 15. März ein von Student*innen angeleiteter Workshop über grundsätzliche klimawissenschaftliche Fakten. Es entstanden Handouts und Factsheets, die noch auf Google Drive allen Bildungsarbeit-leistenden zur Verfügung stehen. Es folgte ein nächster Workshop an der Demo am 6. April, mit weniger Teilnehmenden, dafür einem kleinen Artikel vom Bund.

Fernziel der (etwas losen, da noch nicht in die seither aufgebauten Organisationsstrukturen des Klimastreiks eingebetteten) WG ist es, mehr gesellschaftliche Sektoren zu echtem Wandel zu befähigen.

Dafür ist es nötig, die Welt und Gesellschaft, in der wir leben, besser zu verstehen und neue Verknüpfungen einzugehen zwischen Natur- und Sozialwissenschaften.

Seit dem Frühling wurden vor allem in der ReGru Bern die Streiks auch mit Bildungsworkshops verknüpft. Dies in Anlehnung an die "Classes a la Calle".

Curriculum Herbst 2019

Im Sommer wurden alle Klimastreikbewegungen in Europa von Mind Works (Verhaltenswissenschaftler*innen für Greenpeace International) angefragt, ob sie Interesse hätten, gemeinsam Student Strikes Street Classes zu erarbeiten. Mit der Idee, 10 Street class sessions auszuarbeiten und in der Öffentlichkeit abzuhalten, um die politische Debatte zu beeinflussen und eine alternative zum gesellschaftlichen Klimawendeldiskurs aufzubauen, die praktisch orientiert ist und der Krisensituation gerecht wird:

"What will the curriculum cover? What to expect, how to prevent and how to prepare for the climate crisis. Starting from imagining the different values, relationships and lifestyles that form the basis for resilience and sustainability, the curriculum will aim to create learning experiences that start the journey into both the hard practical skills (handling extreme weather, repair, gardening and food conservation, etc) and the soft human skills so that outer transformation can be led from a place of inner transformation.

It will offer practical methods and tools to build the capacity to listen, to create conditions for generative dialogue and true innovation that integrates all voices and act from a sense of awareness of self and the whole. The overall aim is to support the students of these classes to develop psychological and social courage, resilience, community building skills, organising and leadership. We therefore invite them into a process in which we will ask questions, learn and co-create solutions together."

Es folgte ein Call mit Menschen von Greenpeace International, Mind Works, Fridays For Future Austria und Klimastreik Schweiz, der die Menschen miteinander verband, die von nun an gemeinsam am Projekt street school class arbeiten würden.

Am 18. Juli kam Tamas nach Bern, um einen scoping workshop gemeinsam mit Klimastreikenden und weiteren Freunden von neuen Bildungswegen abzuhalten, die das Kurrikulum mitgestalten und die classes mitorganisieren wollten. Dabei fand die Gruppe mithilfe der Who Cards, Listening Circles und weiteren kreativen und spielerischen Methoden heraus, was die Themen sind, die die Streikenden beschäftigen. Die Frage, die über allem schwebte, lautete: "What do our children need to survive and thrive in 30 years?" Um herauszufinden, was die Fähigkeiten sind, die wir heute lernen wollen, um uns in Zeiten der Klimakrise zu bilden. Der scoping workshop war ausserdem der Beginn einer Freundschaft zwischen Jero und dem Klimastreik. Eine Freundschaft, die ein grosses, verbindendes Projekt hervorbrachte: Die M.A.D. Academy.

street school class #1

Die erste street school class (auch: street school class #1) fand am 27. September im Streikdorf des Klimastreiks Zürich_Regionalgruppe Zürich statt. Sie war somit Teil der Action Week und am gleichen Tag wie der Earth Strike. Das Thema war "Ich und die Gemeinschaft".

Teilnehmende

Für die erste street school class gab es Organisierende, Teilnehmende, facilitators und Filmende als involvierte Menschen.

Ablauf

Der genaue Ablauf der ersten street school class ist in seiner ersten englischen Protokollform in diesem Google Docoment festgehalten: https://docs.google.com/document/d/1zwK_pmwhqlqp4BtQ2l0iGz28JHfh8Nux4E-rfENmr5A/edit?usp=sharing

Haupterkenntnisse

In einer Gemeinschaft oder Gruppe von Menschen interagieren wir immer auf mehreren Ebenen. Wenn wir auf der praktischen Ebene nicht mehr weiterkommen, sind es oft tiefere Ebenen, die die Blockade hervorrufen. Diese Ebenen ernst zu nehmen und auf der jeweiligen operieren zu können, hilft der Gruppe, nicht zu verzweifeln, oder sich im Kreis zu drehen. Die street school class ist eine Lernerfahrung. Lernen kann nicht vermittelt oder geteilt werden, sondern passiert in jedem Individuum.

Video

Bens Agentur erarbeitet bis Ende Oktober ein Video, das die Idee der street school classes erklärt und teilbar macht.

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